Synagoge Stommeln

Eine der sehr wenigen noch erhaltenen Synagogen im Kölner Umland findet sich in Stommeln.  Die Synagoge wurde im zweiten Weltkrieg nicht zerstört, weil ein Bauer das Gemäuer als „Schweinestall“ nutzte.
Die 1882 erbaute Stommelner Synagoge ist das einzige bis heute erhaltene jüdische Gotteshaus im Regierungsbezirk Köln. Bis 1930 fanden hier jüdische Gottesdienste statt, bis dann die Anzahl der männlichen Gemeindemitglieder unter die für einen Gottesdienst notwendige Anzahl von zehn erwachsenen Männern gesunken war.  Weil die Synagoge 1937 an einen Stommelner Landwirt verkauft wurde, überlebte sie die Reichsprogromnacht, da er sie als Abstellraum nutzte. In dieser Nacht wurde in ganz Deutschland von den SA-Horden jüdisches Eigentum vernichtet und Synagogen verwüstet oder angezündet.  Durch die nationalsozialistische Verfolgung fand die ehemalige kleine jüdische Gemeinde aus Stommeln ein gewaltsames Ende. 17 Juden gelang die Flucht ins Ausland, die restlichen 20 fielen dem nationalsozialistischen Rassenwahn zum Opfer. 1977 startete der Verein für Geschichte und Heimatkunde zusammen mit der Stommelner Freiwilligen Feuerwehr Bemühungen, das Kulturdenkmal zu erhalten. 1979 erwarb die Stadt Pulheim das Gebäude und begann mit der Restaurierung. Seit 1983 dient die wiederhergestellte Synagoge als städtisches Kulturzentrum, wo z.B. bekannte Künstler ihre Werke präsentieren. Seit 1991 finden hier sehr betrachtenswerte Ausstellungen statt. Außerdem besitzt Stommeln einen ehemaligen jüdischen Friedhof an der Nagelschmiedstraße mit einigen gut erhaltenen Grabsteinen, vorwiegend aus den Jahren 1900 bis 1934.

 

Mehr Infos
unter „Synagoge-Stommeln.de“ Juden in Stommeln. Geschichte einer jüdischen Gemeinde im Kölner Umland, Teil 2 344 Seiten, 224 Abbildungen ISBN 3-927765-03-1